Baufachjournalist warnt vor geklonten Websiten

Alfons Oebbeke, Betreiber des Portals www.baulinks.de, warnte auf dem diesjährigen Jahrestreffen des Arbeitskreises Baufachpresse Anfang Oktober 2017 in Wien vor Webseiten-Klonen, die im World-Wide-Web und im Google-Index massenhaft zunehmen.

Bild: ktsdesign/stock.adobe.com
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Im April 2017 war Oebbeke selbst davon betroffen. Sämtliche Inhalte des Bauportals waren unter der Domain ilenaa.ga 14 Tage lang online. Der Klon ist zwar seit April 2017 offline, jedoch sind die Auswirkungen im Google-Index auch noch im Herbst 2017 spürbar.

Klon vereinnahmt komplette Nomenklatur der Originalseite

Ebenfalls Betroffen sind und waren u. a. die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowie DETAIL, Deutsche Bauzeitung (DBZ) und diverse andere Baufachtitel, mindestens drei Architektenkammern, die Hochschule für Technik Stuttgart, aber auch OBI und Neckermann. Die Inhalte holen sich die ga-, gq-, cf- oder tk-Klone zunächst  von der betroffenen Seite und speichern sie zwischen. Der Original-Inhalt wird dann auf dem Weg zum Client/Browser durch Phrasen wie „free south korea dating site“, „Christ sucht Partner“, „Frauen suchen junge Männer“ ergänzt. Dabei kommt es zu einer kompletten Vereinnahmung der Nomenklatur der Original-Site. Im Fall von Oebbeke wurde so aus www.baulinks.de/bau/mauerwerk.php der Klon www.ilenaa.ga/bau/mauerwerk.php.

 „Besonders tückisch: Die geklonten Seiten tauchen innerhalb kurzer Zeit in den Google-Suchergebnissen vor den entsprechenden Original-Seiten auf. Es kann auch passieren, dass die geklonten Seiten die Originale vollständig in den Suchergebnissen ersetzen“, sagt Oebbeke.

Sobald sich eine geklonte Seite im Suchmaschinen-Index bei Google etabliert hat, beginnt Klon-Phase Zwei. Beim Aufruf der geklonten Seiten erfolgt sofort eine Verlinkung auf pornografische Seiten. Der Baufachjournalist Oebbeke rät, in regelmäßigen Abständen nach typischen Phrasen für die eigene Webseite zu googeln, zum Beispiel über Google-Alerts.

Kein präventiver Schutz vor Klonen

Derzeit sei ein präventiver Schutz vor Klonen nicht möglich, da sogar Web-Seiten, die das https-Protokoll verwenden, geklont werden können. Stellt man fest, dass die eigene Seite betroffen ist, sollte man umgehend die Verbindung zum Klon trennen. Zunächst wird geprüft, über welche IP-Adresse der Klon das Original anzapft. Anschließend muss man diese Adresse auf der Server-Ebene sperren. Sollte der Klon die angezapften Inhalte selber zwischenspeichern, muss man über die IP-Adresse und mittels eines whois-Dienstes in Erfahrung bringen, wer den Betrieb des klonenden Servers bzw. die DNS-Einträge technisch verantwortet (www.whois.com).

Homepage Hoster und Registrierungsstellen bieten oft auf ihren Web-Seiten die Möglichkeit, Missbrauch per Formular oder E-Mail unter dem Stichwort „Abuse“ zu melden. In Fällen von Klon-Domains mit den Top-Level-Domains (ccTLD) ga, gq, cf und tk sollten Mails an abuse@freenom.com und abuse@cloudflare.com gesendet werden. Darüber hinaus sollte Google aufgefordert werden, den Klon mit allen Seiten aus dem Suchindex zu entfernen (support.google.com/legal/troubleshooter/1114905?hl=de). Aktuelle Informationen zum Thema erhalten Sie online.
 

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